Urlaubsplanung ist in diesem Jahr eine ganz besondere Herausforderung. Denn die Corona-Pandemie hat nicht nur unseren Alltag, sondern auch unsere Reisepläne ziemlich durcheinandergebracht. Wie wir unsere freie Zeit trotzdem genießen können, besprechen wir in dieser Ab-21-Ausgabe.
Julika betreibt ein Surf-und Klettercamp in der Nähe von Lissabon, in Portugal. Das musste sie vor drei Monaten schließen. Nun konnte sie ihr Camp wieder öffnen und auch schon die ersten Gäste begrüßen – für Julika ein super Gefühl.
"Wir waren heute Vormittag schon am Strand und haben unterrichtet und es hat total Spaß gemacht, überhaupt mal wieder Leute im Wasser zu sehen."
Auch bei den ersten Gästen ist die Stimmung gut, sie seien glücklich mal wieder rauszukommen und froh darüber, dass Anreise und Urlaub geklappt haben, so die Surfcamp-Betreiberin. Wie sie und die Gäste mit den Hygienevorschriften im Urlaub nun umgehen und was in diesem Jahr im Camp ein bisschen anders ist als sonst, erfahrt ihr im Podcast.
Sommerurlaub in Deutschland: Fernab des Trubels
Wenn wir in diesem Jahr auf Nummer sichergehen wollen, dann ist Urlaub in Deutschland angesagt. Doch fernab von Nord-und Ostsee oder den Alpen, wo es schon jetzt ziemlich voll wird, ist es nicht so leicht, eine Unterkunft zu finden. Warum also nicht einen Van oder ein Wohnmobil mieten und einfach darauf losfahren? Das Problem: Wildcampen – egal ob mit dem Zelt oder dem Camper – ist hierzulande verboten und wird mit hohen Bußgeldern geahndet.
Alternativen, fernab von vollen und teuren Campingplätzen gibt es nur wenige. So erging es auch Sebastian als er vor einem Jahr mit seinem Van losfuhr. Deshalb gründete er sein Start-up vansite.eu, das im Juli starten soll. Eine Art Sharing-Angebot für naturnahe Stellplätze, beispielsweise bei Landwirten, Sportvereinen oder Hofbesitzern zu schaffen für autark Reisende. "Wir wenden uns primär an selbstversorgend reisende Camper," so Sebastian.
Testurlauber auf Mallorca
Seit Montag gibt es auf Mallorca und den anderen Balearen-Inseln einen ganz besonderen Testlauf. Bis zu 10.900 Urlauber aus Deutschland prüfen, wie Sommerurlaub in Corona-Zeiten dort aussehen kann – rund 1000 sind bislang eingereist.
Marc Dugge ist ARD-Korrespondent in Spanien. Er beschreibt die Situation in Palma als ungewohnt, sagt aber auch, dass viele Touristinnen und Touristen genau deshalb jetzt nach Mallorca gekommen seien. Sie hätten sich auf ein Mallorca gefreut, dass sie so wahrscheinlich nie wieder erleben werden.
"Die Schinkenstraße ist komplett verwaist, der Bierkönig und das Oberbayern sind zu. In den Party-Tempeln regt sich noch gar nichts."
Die Lage in den einzelnen Ländern:
Ob wir wirklich in den Sommerurlaub fahren können, hängt von den Bestimmungen in den jeweiligen Urlaubsländern ab. Hier die Bestimmungen aus den beliebtesten Urlaubsländern:
- Dänemark: Nur wer mindestens sechs Übernachtungen bucht, darf nach Dänemark einreisen. Das gilt nicht für Deutsche, die ein Sommerhaus in Dänemark haben. Ausgeschlossen von der Regelung sind auch Menschen, deren Partner oder Partnerin in Dänemark lebt – allerdings muss die Beziehung schon länger als sechs Monate andauern.
- Finnland: Touristen aus Deutschland dürfen noch nicht ins Land einreisen.
- Frankreich: Seit dem 16. Juni können Deutsche auch wieder ohne besonderen Reisegrund und ohne Grenzkontrollen nach Frankreich einreisen. In Paris öffnen Unterkünfte für Touristen erst wieder Ende Juni, im Rest vom Land sind diese bereits wieder offen.
- Griechenland: Seit dem 15. Juni sind die Grenzen für Bürger und Bürgerinnen aus den Schengenstaaten wieder geöffnet.
- Großbritannien: Wer nach Großbritannien einreist, muss nach seiner Ankunft in eine zweiwöchige Quarantäne. Verstöße werden mit einem hohen Bußgeld bestraft. Das Auswärtige Amt empfiehlt deshalb, nicht ins Vereinigte Königreich zu reisen.
- Italien: Das Auswärtige Amt sieht eine Verbesserung der Corona-Lage in Italien. Demnach seien die Lombardei, Piemont, Emilia Romagna und Venezien aber nach wie vor Hotspots. Der Tourismus läuft langsam wieder an, vieles ist aber noch geschlossen.
- Norwegen: Wer aus Deutschland einreist, muss für zehn Tage in Quarantäne. Die Regierung will das Vorgehen bis zum 20. Juli überprüfen.
- Österreich: Menschen aus allen Nachbarstaaten dürfen seit dem 4. Juni wieder nach Österreich einreisen, es sei denn sie kommen aus Italien. In öffentlichen Verkehrsmitteln, Apotheken, Arztpraxen und Kliniken ist das Tragen eines Mund-und Nasenschutzes Pflicht.
- Portugal: Derzeit gibt es keine bekannten Einreisebeschränkungen für Deutsche, die auf dem Luftweg aus Deutschland einreisen. Für die Azoren und Madeira muss jedoch ein negativer Covid-19-Test vorgelegt werden, der beim Einreisezeitpunkt nicht älter als 72 Stunden ist. Für Portugal gilt außerdem: Reisende müssen unter Umständen bei Einreise persönliche Angaben zum Zielort und Reisegrund machen.
- Schweden: Für EU-Bürger sind die Grenzen geöffnet. Wegen der hohen Infektionszahlen gilt jedoch weiterhin eine Reisewarnung.
- Spanien: Ab dem 21. Juni werden die Grenzen für alle Bürger und Bürgerinnen aus den Schengenstaaten wieder geöffnet sein. Dann entfällt auch die bisherige Quarantänepflicht von 14 Tagen nach der Einreise.
Für alle Länder außerhalb von Europa gilt eine von der Bundesregierung verhängte Reisewarnung. Diese ist vorerst bis zum 31. August gültig. Auch von Kreuzfahrten wird weiterhin abgeraten. Bereits seit März dürfen Europäer nicht mehr in die USA einreisen. Auch Australien, Brasilien, Indien und Israel haben ihre Grenzen weitestgehend geschlossen. In anderen Ländern gelten Einreiseverbote für Reisende aus Risikogebieten oder strenge Quarantäne-Vorschriften nach der Einreise. Im Einzelnen informieren die Internetseiten der Botschaften. Das Auswärtige Amt erklärte zudem, dass die Auslandsvertretungen deutsche Staatsangehörige in Notlagen auch weiterhin unterstützen. Rückholaktionen, wie zu Beginn der Pandemie, werde es aber nicht nochmals geben.
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